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Latex-Wissen

Latex ist ein Naturprodukt und legt einen langen Weg bis in deinen Kleiderschrank zurück.

Von der Natur bis zum Kleiderschrank: Der lange Weg von Latex

Auf großen Plantagen in Ländern wie Malaysia, Indien oder Brasilien wachsen Kautschukbäume. Die Rinde dieser Bäume wird eingeritzt, um den weißen Milchsaft zu gewinnen. Dieser Saft heißt Latexmilch und enthält bis zu 20% natürlichen Kautschuk. Um den Kautschuk aus der Latexmilch zu gewinnen, wird sie eingedickt und dann mit verdünnter Essigsäure behandelt. Danach wird der Kautschuk getrocknet. Jedes Jahr werden etwa 7,6 Millionen Tonnen Kautschuk produziert und in 17 verschiedenen Ländern hergestellt.

Der gelblich gefärbte Naturkautschuk hat anfangs keine festen Eigenschaften. Er ist eine zähe Masse, die sich mit der Zeit unter ihrem eigenen Gewicht langsam verformt, was als “Visko-Elastizität” bekannt ist. Latexkleidung und viele technische Anwendungen von Kautschuk wurden erst durch die Entdeckung der Vulkanisation durch Charles Goodyear im Jahr 1839 möglich. Kautschuk besteht aus langen Kohlenwasserstoff-Ketten, die sich frei bewegen können und so für die zähflüssige Konsistenz sorgen. Bei der Vulkanisation wird der Kautschuk zusammen mit Schwefel und anderen Zusätzen unter Druck erhitzt. Der Schwefel vernetzt die Ketten miteinander und verleiht dem Material zusätzliche Stabilität und Elastizität. Durch den Schwefelgehalt können die Materialeigenschaften genau gesteuert werden – je mehr Schwefel, desto härter und weniger elastisch wird der Latex. Man kann sich das Zustandekommen der Materialeigenschaften am besten wie eine Sprossenleiter vorstellen: Der rohe Naturkautschuk entspricht den losen Holmen der Leiter – ohne Sprossen können sie sich frei bewegen. Durch die Vulkanisation wirkt der Schwefel wie die Sprossen, die die Holme miteinander verbinden – je mehr Sprossen eingebaut werden, desto stabiler wird die Leiter.

Für Latexkleidung wird nur eine kleine Menge Schwefel verwendet. Dadurch entsteht ein elastisches Material, ähnlich einer wackeligen Leiter mit beweglichen Holmen. Das Latex wird direkt in Bahnen hergestellt und dann mit einem Klebstoff verbunden, der den Vulkanisationsprozess imitiert und die Latexschichten sicher zusammenhält.